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Brot macht schlank
Kurz vor dem Viertelfinale der Fußball WM sollte man sich wieder ins Gedächtnis rufen, dass man auch ohne Massen von Knabbergebäck fernsehen kann. Gesundheitsexperte Prof. Hademar Bankhofer empfiehlt Fußballbrot.


Pures Brot macht satt
Man sollte laut Bankhofer niemals eine Hauptmahlzeit beim Fernsehen einnehmen, denn man nimmt dann die Nahrung vollkommen unkontrolliert auf. Je spannender das Geschehen auf dem Bildschirm ist, desto mehr isst man und merkt es gar nicht. Studien besagen, dass man zum Beispiel bei einem spannenden Fußballmatch dreimal soviel wie normal konsumiert.

Gegen eine Scheibe Brot zum Krimi, zum Quiz oder zum Fußballmatch ist aber laut Bankhofer nichts einzuwenden. Gefährlich ist immer nur das, was man auf das Brot legt oder darauf streicht. Das macht nämlich dick.

Kein Heißhunger mehr
Man schneidet laut Bankhofer für den nächsten Fernsehabend eine Scheibe frisches, duftendes Vollkornbrot. Man kaut jeden Bissen gut und lange. Bankhofer: "Bemühen Sie sich, jeden Bissen 20 bis 25 Mal zu kauen. Sie werden plötzlich erleben, wie köstlich so ein Brot ohne etwas dazu schmeckt."

In dieser Form macht Vollkornbrot nicht dick. Wer Vollkornbrot kaut, produziert sechs Mal soviel Speichel wie etwa beim Kauen von Weißbrot. Mehr Kauen und mehr Speichel bedeuten mehr Energieverbrauch und damit werden auch Fettdepots im Körper abgebaut.

Außerdem macht Vollkornbrot schnell satt, das Sattsein hält lange an und verhindert die gefährlichen Heißhungerattacken, die zum Naschen von Süßem verführen.

Vollkornbrot muss keine ganzen Körner enthalten, es kann auch aus fein gemahlenem Vollkornmehl gemacht sein.


Das Comeback von Amarant
Vor etwa 15 Jahren ist Amarant erstmals in Reformhäusern aufgetaucht. Erst jetzt setzt sich das "Indianergetreide" langsam durch. Zu Recht, wie Radio-Wien-Gesundheitsexperte Prof. Hademar Bankhofer sagt.

Kleine Körner ganz groß
Amarant ist ein enorm wertvolles Getreide. Es liefert speziell dann, wenn man kraftlos ist, neue Energie. Denn die kleinen Getreidekörner haben es wirklich in sich.

Laut Bankhofer sind sie reich an Magnesium fürs Herz und gegen den Stress, sie liefern Kalzium für die Knochen und versorgen den Menschen mit hochwertigen Proteinen ohne tierisches Fett. Es ist also eine gute Alternative für Vegetarier. Außerdem senkt Amarant den Cholesterinspiegel.

Wichtige Aminosäure Lysin
Besonders interessant ist aber die Aminosäure Lysin. Sie ist beim Amarant laut Bankhofer drei Mal so hoch wie zum Beispiel bei Weizen. Bankhofer: "Lysin kann der Mensch nicht selbst herstellen. Er muss es selber zuführen. Lysin ist wichtig für ein kräftiges Bindegewebe."

Besonders wertvoll für 50+
Amarant liefert aber auch eine optimale Versorgung mit Eisen für Vitalität. Selen ist darin enthalten für Immunschutz und Krebsschutz sowie das B Vitamin 2 für Energie.

Amarant ist ob seiner Inhaltsstoffe besonders für Menschen ab 50 wichtig. Sie sollten Amarant in Form von Müsli oder Brot regelmäßig essen, um ihre Aktivität zu steigern und ihre Energie aufzubauen.

Brotkrusten schützen Gesundheit
Wer gern die frische, duftende, braune Kruste vom Schwarzbrot oder vom Mischbrot isst, der tut auch Wertvolles für den Körper, sagt ORF-Wien Gesundheitsexperte Prof. Hademar Bankhofer.

Mit Brot jung bleiben
Wenn Brot bei 150 bis 180 Grad sanft gebräunt wird, dann enthält die Kruste Substanzen, die unsere Gesundheit fördern und uns obendrein jung erhalten, so Bankhofer. Das sind die Melanoidine.

Sie entstehen beim Backen, Braten und Rösten, wenn Kohlenhydrate und Eiweiß miteinander verschmelzen. In der Biochemie spricht man von einer Maillard-Reaktion. Die Melanoidine sind sowohl für die braune Farbe der Kruste als auch für den typischen Geschmack mit verantwortlich.

Melanoidine unterstützen den Organismus beim Abbau von Giften. Sobald Keime, Viren oder Schadstoffe aus der Umwelt in den Körper gelangen, helfen diese Substanzen in der Brotrinde, dass wir diese Feind schnell wieder los sind.



Naturarznei vom Bäcker
An der Universität Münster hat Prof. Dr. Thomas Hofmann ein spezielles Melanoidin entdeckt: das Pronyl-Lysin. Es handelt sich dabei um eine ganz besonders aktive Substanz, die dem Körper des Menschen Kraft gibt, sich gegen die sogenannten "freien Radikale" zu wehren, gegen jene hochaggressiven Stoffe aus der Umwelt und aus dem eigenen Stoffwechsel. Da die freien Radikale uns alt und krank machen, schützt die Brotkruste eindeutig vor Alter und Krankheit.
Lust auf frisches Brot
"Früher haben die Bäcker gleich nach dem Backen die Türen geöffnet und somit die Kunden angelockt", sagt Bankhofer. Der Grund: Es entstehen beim Backen auch so genannte Genussstoffe: Aldehyde und Amine. Das sind Aromastoffe, die uns verführen, glücklich machen und wie ungefährliche Opiate wirken. Sobald die Brotkruste kalt ist, ist dieser Spuk wieder vorbei.


Pilotstudie zur Kalorienreduktion durch Meeresalgen in Brot

Ascophyllum nodosum angereichertes Brot reduziert Energiezufuhr ohne Auswirkungen auf post-prandiale Glukose und Cholesterin bei gesunden, übergewichtigen Männern. Eine Pilotstudie

Ascophyllum nodosum enriched bread reduces subsequent energy intake with no effect on post-prandial glucose and cholesterol in healthy, overweight males. A pilot study

Hall, A.C. et al. In: Appetite 58 (2012) 379-386

„Peace Food“ eine fleischlose und ausgewogene Ernährung. Wir seien uns laut Dahlke nicht bewusst, welchen Einfluss „Angsthormone“ des Schlachtviehs auf unsere Seele nehmen kann.